Sport, Spiele und Wettkämpfe

Wandmalerei, etruskisch, archaische Zeit, um 520 v.Chr. Wettläufer. Aus der Tomba delle Olimpiadi (Grab der Olympiaden), rechte Längswand, Ausschnitt. © akg-images / André Held

Spiele in der Frühzeit

Stierspringer, Palast von Knossos, 1500-1400 v. Chr., Heraklion, Archäologisches Museum

Schon im Alten Ägypten erfreute sich der Pharao an Wettkämpfen im Bogenschießen, Wagenrennen und Segeln. Der Geist dieser Wettbewerbe hatte zwar eindeutige Bezüge zum Krieg, war jedoch ein reines Spektakel und wohl nicht mit der Religion verbunden.

Gleichzeitig existierte in Griechenland die Minoische Kultur, die auf der Insel Kreta blühte. Der am häufigsten ausgeführte Sport auf Kreta in der ersten Hälfte des 2. Jts. v. Chr. war die Stierakrobatik (ταυροκαθάψια). Zu diesem Zweck wurden Wildstiere aus der freien Natur gefangen. Die Sprünge der Athleten über den Stier, den sie an
den Hörnern packten, offenbaren eine symbiotische Beziehung zu diesem heiligen Tier.

In der Antike nahmen die Agone, die musischen, aber vor
allem die sportlichen Wettkämpfe, eine besondere und herausragende Stellung für die griechische und später für die griechisch-römische Welt ein.


Der Wettlauf

Tabelle der einzelnen Laufdisziplinen aus „Zu Ehren des Zeus“ Sonderheft der ANTIKEN WELT S. 60

Der Wettlauf der griechischen Antike wurde barfuß im Stadion ausgetragen, 192,28 m in Olympia und 177,55 m in Delphi. Das Wort stadion bezeichnete ursprünglich nur die Strecke, wurde aber mit der Zeit zum Namen des gesamten Bauwerks. Es gab verschiedene Disziplinen beim Wettlauf, ähnlich wie bei uns Kurz-, Mittel- und Langstrecke.


Leseempfehlung

AiD 3/21

  • Wettkämpfe der Vorzeit 
  • Ritus und Rivalität – Eliten in Stein- und Bronzezeit 
  • Pferde- und Wagenrennen bei den alten Griechen 
  • Selbstdarstellung eisenzeitlicher Herren im Alpenraum 
  • Die Alte Burg in frühkeltischer Zeit – ein prähistorisches Hippodrom? 
  • Athleten und Sport in Etrurien 
  • Circus Spiele – die Leidenschaft Roms 
  • Der Fürst als Athlet im Spiegel keltischer Prunkgräber 

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ANTIKE WELT 3/21

  • Die Athleten – Herkunft und soziale Mobilität
  • Organisation und Finanzierung der Wettkämpfe
  • Repräsentation der Sieger
  • Ehrungen und Leistungen für die Sieger
  • Frauen und Sport

Wettkämpfe der Vorzeit

Wie verhält es sich mit Spielen und Wettkämpfen bei den keltischen und germanischen Kulturen Mitteleuropas? Hatten auch sie ihre Spiele? Und: Liegen die Ursprünge gar in der Jungsteinzeit? Ausgehend von neuen archäologischen Entdeckungen in Deutschland und Europa begeben wir uns auf Spurensuche.


Athleten

Die Geschichte des Sports ist lange Zeit als marginale Spielerei belächelt worden, doch inzwischen bestreitet niemand mehr, dass Sport für die Geschichts­wissenschaft ein zentraler Forschungsgegenstand ist, weil Sport einen einzigartigen Einblick in die Ideale und die Spannungen in einer Gesellschaft bietet. Und in kaum einer anderen Kultur war die gesellschaftliche Bedeutung des Sports so groß wie in der griechisch-römischen, wie die häufige Erwähnung von Sport in den antiken Quellen zeigt. Unser Titelthema greift aktuelle Fragestellungen auf, die auch erstaunliche Bezüge zur Gegenwart aufweisen.


Friedliche Spiele? (Wett)Kampf – Konflikt(Lösung), nicht nur in der Antike

Eine Ausstellung

Die von Studierenden der Uni Mainz erarbeitete Ausstellung setzt sich mit dem Phänomen des Sports in antiken Gesellschaften auseinander.
Thematisiert werden u.a. die Fragen, in welchen gesellschaftlichen Zusammenhängen sportlicher Wettkampf stattgefunden hat und ob er dazu gedient haben könnte, soziale Spannungen zu kanalisieren.

https://www.schuledessehens.uni-mainz.de/

Digitale Vernissage

am 15.06.21 um 18 Uhr 

Mit einem Vortrag von Prof. Dr. Dr. Perikles Simon (Sportmedizinische Ambulanz der JGU) „Level Playing Fraud – im Dienste des Sports und der Gemeinschaft“

Anmeldung bis zum 14. Juni 2021 unter klassarch@uni-mainz.de.

Schule des Sehens
Jakob-Welder-Weg 18
Mainz, 55128 

Das könnte Sie auch interessieren

Zu Ehren des Zeus

Umberto Pappalardo, Professor für Klassische und Pompejianische Archäologie, nimmt den Leser mit auf einen sportlichen Streifzug durch das antike Griechenland:
  1. Der Ursprung der olympischen Sportarten: Kreta und Mykene als Austragungsort frühzeitlicher Spiele
  2. Die Verknüpfung von Religion und Sport: die Rolle der griechischen Mythologie für die olympischen Disziplinen
  3. Gesunder Geist in gesundem Körper: sportliche Ertüchtigung in der Erziehung der griechischen Jugend
  4. Laufen, Springen, Werfen und Kämpfe: der Trainingsalltag olympischer Athleten
  5. mit umfangreichem Bildmaterial zu archäologischen Funden und antiken Kunstwerken

Spitzensportler als Stars – das ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon in der Antike wurden siegreiche Olympioniken von der Gesellschaft verehrt. Sie waren Vorbild für Götterstatuen und durften in Sparta an der Seite ihres Königs in den Krieg ziehen.

Umberto Pappalardo schildert die von wenigen Regeln beschränkten Wettkampfaustragungen, für deren Dauer sämtliche Kriegshandlungen ruhten. Anhand zahlreicher historischer und archäologischer Quellen werden der Ablauf der Spiele und ihre faszinierende Wirkung bis in die Gegenwart nachgezeichnet. Ein facettenreicher Überblick über die Geschichte der berühmten Sportwettkämpfe und ein spannendes Werk für alle, die schon den nächsten Olympischen Spielen entgegenfiebern!


Passende (Hör-) Bücher und e-Books zum Thema finden Sie bei der wbg

Alle Titel sind über den jeweiligen Link direkt bei der wbg bestellbar.

Die Gegenwart der Antike

In eindrucksvoller Weise dokumentieren die in diesem Band zusammengestellten Beiträge die ganze Bandbreite der wissenschaftlichen Interessen des bekannten Grazer Althistorikers Ingomar Weiler. Ein Charakteristikum für das Werk Ingomar Weilers ist sein Interesse an der Geschichte des Sports, das in vielen Veröffentlichungen seinen Niederschlag gefunden hat – darunter ›Sport bei den Völkern der Alten Welt‹ und ›Der Agon im Mythos‹.

Quellen zum antiken Sport

Die von Ingomar Weiler herausgegebene zweisprachige Quellensammlung dokumentiert erstmals den antiken Sport in seiner vielfältigen Ausformung und in seiner Eingebundenheit in die Alltags- und Festkultur der Antike. Ausgewählte griechische und lateinische Texte werden ins Deutsche übersetzt und kommentiert und eröffnen damit einen unmittelbaren und leichten Zugang zu den antiken Quellen.

Der römische Circus

E-Book

Neben den Amphitheatern war der Circus der beliebteste Ort der Massenunterhaltung, aber ebenso Stätte des politischen Machtkampfes. Wie sahen die Arenen aus, wie funktionierten sie, wer betrieb sie, und wie wurden Wettkämpfe organisiert? Hier wird Geschichte lebendig: Antike Quellen, Denkmäler und die Bauten selbst liefern spannende Informationen zu Veranstaltern und Sponsoren, beleuchten das Geschehen in den größten Veranstaltungsstätten ihrer Zeit.